Die Taufe verbindet einen Menschen auf eine ganz besondere Weise mit Jesus Christus – und damit zugleich auch mit allen Christen. Damit Sie Gelegenheit haben, den christlichen Glauben und das Leben als Christ gut kennenzulernen, geht der Taufe normalerweise eine Zeit von etwa einem Jahr voraus, in der Sie, allein oder zusammen mit anderen Interessierten, auf Ihrem Weg des Christwerdens begleitet werden. Wenn Sie sich dann endgültig für das Christsein entscheiden, lassen Sie sich taufen und werden damit in die Kirche aufgenommen.

Ihr erster Schritt: Nehmen Sie Kontakt auf mit einem Seelsorger / einer Seelsorgerin, der / die Ihr Anliegen und alle Fragen zu Ihrem Weg zur Taufe mit Ihnen bespricht.
Dazu können Sie unsere Ansprechpartnersuche oder das Infotelefon nutzen.


Erfahrungen: Glaube gibt meinem Leben Halt - Yannick

Weitere Erfahrungsberichte zur Erwachsenentaufe:

In Freiheit den Weg zu Gott finden - Frederik (YouTube)

Die Glaubensgeschichte von Katrin Schuster (YouTube)

Annas Weg zur Taufe (YouTube)

Erfahrungen von Marko Malura (YouTube)

Der Glaubensweg von Sandra Nitsche (YouTube)

Weitere Berichte von Menschen, die als Erwachsene (wieder) katholisch geworden sind, finden Sie unter Mein Glaube - mein Leben auf unserem Partnerportal katholisch.de.


FAQ

Ist es sehr ungewöhnlich, als Erwachsener getauft zu werden?

Heute nicht mehr – da seit einigen Jahrzehnten bei uns nicht mehr (wie früher einmal) fast alle Kinder getauft werden und es damit auch mehr ungetaufte Erwachsene gibt, kommt es heute relativ häufig vor, dass Erwachsene nach der Taufe fragen. Auch entscheiden sich manche Zuwanderer, die aus anderen Religionen stammen und hier das Christentum kennengelernt haben, für die Taufe.
In der Anfangszeit des Christentums war es sogar der Normalfall, dass vor allem Erwachsene zur Taufe kamen.
Auf jeden Fall ist es nichts Exotisches oder gar Peinliches, als Erwachsener getauft zu werden!

Ist so eine lange Vorbereitungszeit wirklich nötig?

Christ zu werden dauert seine Zeit! Sich taufen zu lassen ist eine wichtige Entscheidung, und Sie sollen die Möglichkeit haben, den Glauben, zu dem Sie ja sagen möchten, wirklich kennenzulernen. Erfahren Sie hier mehr über den Katechumenat, eine Zeit, in der Sie sich intensiv mit dem Glauben auseinandersetzen und das Leben als Christ einüben können.

Wenn Sie einen Grund zur Eile haben, sprechen Sie am besten mit dem Seelsorger / der Seelsorgerin darüber, der / die Sie auf dem Weg zur Taufe begleiten wird.

Kann ich nur in meiner Wohnort-Pfarrei getauft werden?

Es ist sinnvoll, wenn Sie nach Möglichkeit in einer Gemeinde ins Christsein hineinwachsen und getauft werden, wo Sie vielleicht schon erste Kontakte haben und / oder sich immer mehr zuhause fühlen können. Das kann neben der Gemeinde am Wohnort auch eine andere Pfarrgemeinde oder z.B. eine City- oder Jugendkirche, eine Hochschulgemeinde oder ein Kloster sein.

Ihre Wohnort-Pfarrei finden Sie über die Pfarreisuche.
Als Angehöriger der Bundeswehr können Sie auch Kontakt zur Militärseelsorge aufnehmen.

Nicht alle Seelsorger / Seelsorgerinnen bzw. Gemeinden sind mit der Erwachsenentaufe und dem vorbereitenden Katechumenat bereits gut vertraut - bei Fragen helfen die Katechumenatsverantwortlichen des jeweiligen Bistums gern weiter.

Kostet die Taufe oder die Taufvorbereitung etwas?

Weder für die Taufe selbst noch für die Vorbereitung müssen Sie etwas bezahlen.
Nach der Taufe tragen Sie dann als katholischer Christ ggf. durch Ihre Kirchensteuer zur Arbeit der Kirche bei.


Die Taufe: Zeichen neuen Lebens

Die Taufe ist gewissermaßen das „Eingangstor“ zum Leben als Christ. Sie verbindet (fast) alle christlichen Kirchen und Gemeinschaften. In der Taufe verknüpft der Mensch sein Leben und Schicksal mit dem Jesu Christi. Damit wird er zugleich Mitglied der Kirche und der konkreten Gemeinde.

Da die Taufe keine Privatsache, sondern eine Feier der Gemeinde ist, wird sie in einem öffentlichen Gottesdienst gespendet. Erwachsene werden häufig in der Osternacht, einem der feierlichsten Gottesdienste des Jahres, getauft. Indem der Taufbewerber / die Taufbewerberin die Fragen des Taufbekenntnisses bejaht, bekennt er / sie sich zum christlichen Glauben.

Das wesentliche und unverzichtbare Zeichen der Taufe ist das Wasser. Meist wird der Kopf des Täuflings dreimal mit Wasser übergossen. Das Wasser ist einerseits ein Symbol des Todes – der alte Mensch, der fern von Gott gelebt hat, „stirbt“. Andererseits spendet Wasser Leben: so ist es ein Symbol für das neue Leben mit Jesus Christus, das mit der Taufe beginnt.

Diese eigentliche Taufhandlung wird durch weitere Symbole ergänzt: die Taufkerze als Zeichen des Lichtes Christi, ein weißes Gewand (bei Erwachsenen oft ein Taufschal) als Zeichen für das neue Leben in und mit Christus.

Erwachsene, die getauft werden, empfangen meist im gleichen Gottesdienst auch die Firmung, die durch eine Salbung auf der Stirn gespendet wird, und nehmen zum ersten Mal an der Kommunion teil.


Der Katechumenat - der Weg zur Taufe

Erwachsene, die getauft werden möchten, durchlaufen vor der Taufe eine längere Zeit des Hineinwachsens in den Glauben, den Katechumenat, das in der Regel bis zu etwa einem Jahr dauert.

Sie lernen den Glauben kennen, erleben das Kirchenjahr mit und können oft schon ein wenig mit einer Gemeinde vertraut werden. Auch die Praxis des Betens und die Mitfeier des Gottesdienstes werden eingeübt und die Bedeutung des Glaubens für die Lebensgestaltung und den Alltag in den Blick genommen. Hier ist auch Raum für Gespräche über die persönlichen Glaubens­erfahrungen und Fragen der Taufbewerber.

Dabei werden sie – einzeln oder in einer Gruppe mit anderen Taufbewerbern – von einem Seelsorger / einer Seelsorgerin und evtl. anderen Gläubigen aus der Gemeinde begleitet. 

Der Katechumenat beginnt mit einem Gottesdienst, in dem die Taufbewerber der Gemeinde vorgestellt und zur Taufvorbereitung zugelassen werden. Während der Zeit des Katechumenats gibt es mehrere gottesdienstliche Feiern, die einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Taufe markieren.

Während dieser Zeit kann der Taufbewerber / die Taufbewerberin selbstverständlich ohne jeden Druck jederzeit entscheiden, ob er den begon­nenen Weg fortsetzen möchte oder nicht. Wenn der Entschluss, sich taufen zu lassen, weiter gereift ist, bittet der Taufbewerber / die Taufbewerberin einige Wochen vor dem geplanten Tauftermin um die Zulassung zur Taufe. Die Zulassung erfolgt dann in einem Gottesdienst - etwa zu Beginn der Fastenzeit, wenn die Taufe in der Osternacht gefeiert werden soll. Damit beginnt dann noch einmal eine intensive Phase der engeren Vorbereitung, in der vor allem geistliche Aspekte im Vordergrund stehen, ehe schließlich die Taufe gefeiert wird.

Auch nach der Taufe sollen die Neugetauften beim weiteren Hineinwachsen in ihr Leben als Christ begleitet werden - das ist dann insbesondere die Aufgabe der Paten, aber auch der ganzen Gemeinde.

Je nach dem, zu welchem Bistum Sie gehören, kann der Katechumenat in Einzelheiten verschieden gestaltet sein. Wenn Sie Fragen zum Katechumenat in Ihrem Bistum haben, können Sie sich an den jeweiligen Katechume­nats­ver­ant­wortlichen wenden.